Rainer Füreder
Die oberösterreichische Kunstszene kann seit Beginn der 80er Jahre auf zahlreiche eigenständige, künstlerisch überzeugende Zeichner verweisen. In das Spektrum bekannter Namen, das von Siegfried Anzinger und Franz Blaas bis zu Otto Zitko reicht, ist jetzt auch Rainer Füreder einzureihen.
Geboren 1952 in Oberneukirchen, absolvierte Füreder von 1970-1973 das Studium freie Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Linz bei Prof. Ortner. Von 1983-1988 besuchte der die Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz, Meisterklasse „Textiles Gestalten“ bei Prof. Riedl. Seit 1980 zeigt Füreder seine Arbeiten auf Ausstellungen im In- und Ausland und ist Preisträger bei zahlreichen Kunstbewerben.
Die Auswahl an Zeichnungen, Mischtechniken und gleichfalls graphisch bestimmten Reliefs auf transparentem Material unterstreicht einen sicheren, elanvollen Duktus ohne falsche Perfektion und Anbiederung an eine vordergründige, gefällige Gegenständlichkeit.
Rainer Füreder steht dennoch in einem deutlichen Naheverhältnis zur Natur, die er gleichsam in einem sensiblen Spannungsfeld meist linearer Graphismen artifiziell erschafft. Die Autonomie seines spröden, herben Strichs bleibt auch in den satteren Mischtechniken evident, die ihr Naheverhältnis zur reduktiven, ornamental geprägten Kunst der Naturvölker, zu den Masken und Schilder Afrikas, Ozeaniens und Neuguineas nicht leugnen können.
Das Gesagte gilt auch für Füreders Reliefs, auf deren größeren Gewebeflächen Ornamente, Symbole und Schriftzeichen in harmonischem Zueinander frei improvisierte Partituren ergeben. Über ihre formale Qualität hinaus stehen sie für jene gewachsene, dem Heute gegenüber kontrapunktische Sicht der Dinge, die das Resultat eines lauteren Prozesses künstlerischer Selbstfindung ist.
Bericht aus „OÖ Ärzte“ Dez.04/Jän.05

Werk ohne Namen
Künstler: Rainer Füreder
Datierung: 2004
Maße: 99 x 84 cm mit Rahmen
