Albrecht Dunzendorfer

Albrecht Dunzendorfer

Albrecht Dunzendorfer, geboren 1907 in Oberneukirchen, wurde als „Maler des Mühlviertels“ bezeichnet und seine Landschaftsgemälde mit den literarischen Beschreibungen dieser Landschaft von Adalbert Stifter in Verbindung gebracht.

Seine frühe Nähe zur Kunst musste er zunächst zugunsten eines Brotberufs beiseite schieben. Er wurde Lehrer in jenem Ort, der für sein weiteres Leben zum entscheidenden Heimatort werden sollte: in Hellmonsödt, nahe seinem Geburtsort Oberneukirchen, nahe bei Linz und doch vom Alltagsleben und insbesondere vom Kulturleben weit entfernt von der Landeshauptstadt, inmitten der Mühlviertler Situation des Granithochlands mit den kargen Böden und den Menschen mit ihrer kargen Kommunikation. Der Ruf der Kunst ließ sich allerdings nicht weiter unterdrücken. Kollegiale Förderung wie auch sein offensichtliches Gestaltungstalent führten dazu, dass er 1931 bis 1935 ein Studium an der Kunstakademie in Wien bei Wilhelm Dachbauer und Carl Fahringer absolvieren konnte. Ab nun – auch wenn Dunzendorfer aus finanziellen Gründen 1935 wieder in den Schuldienst zurückkehrte – entstehen neben seiner konsequenten malerischen Arbeit zahlreiche fotojournalistische und heimatkundliche Arbeiten, wobei insbesondere das 1940 herausgebrachte Buch „Oberdonau“ sehr populär wurde.

1940 wird Alberecht Dunzendorfer zum Kriegsdienst eingezogen. 1944 gerät er in englische Kriegsgefangenschaft, die er 1946 wieder verlassen kann. Die Zeit des Kriegs und der Gefangenschaft ist für ihn eine Zeit, in der er klare Entscheidungen zugunsten eines Lebens für die Kunst trifft. Er verlässt den Schuldienst und lebt ab nun ausschließlich von und für sein malerisches Schaffen. Der sich bald einsetzende Verkaufserfolg, insbesondere seiner Mühlviertler Landschaft, ermöglicht ihm schrittweise größere Häuser in Hellmonsödt zu bauen. Besonders bemerkenswert ist hier sicherlich der 1971 erfolgte Bau einer 200 Quadratmeter großen Ausstellungshalle, in der er nicht nur seine Bildkompositionen präsentiert, sonder auch mehrfach prominente Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüßt.

1977 veröffentlicht er das Buch „Mit Pinsel und Kamera. Bilder, Betrachtungen, Erlebnisse eines Malers.“ Auf 208 Seiten entwickelt der Künstler hier ein komplexes System an eigener Werkdokumentation, kommentierenden und ergänzenden Gedanken, Lebensbeschreibungen und Erinnerungen sowie kunsthistorischen Bezügen und literarischen Zitaten. Dieses Buch ist zugleich zum Vermächtnis geworden; 3 Jahre später stirbt der Künstler.

Mühlviertler Landschaft

Mühlviertler Landschaft

Künstler: Albrecht Dunzendorfer
Ausführung: Öl auf Platte 

Datierung: 2017
Maße: 89 x 69 cm mit Rahmen